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UM-PROGRAMMIEREN

  • Seraina
  • 11. Feb. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 21. Sept.

An Tagen, an denen mir die anstehende Arbeit in der Confiserie mühselig war, half mir die Vorstellung der sich sich abspielenden Szenerie als Illustration in einem Kinderbuch. Ein koloriertes Bild auf einer Doppelseite, Momentaufnahme: der Lehrling mit Blick ins Kupferkessi über dem offenen Feuer des Gasherdes, beim Zubereiten der gebrannten Baumnüsse; jemand füllt den Turm mit flüssiger Schokolade auf; eine weitere Figur formt das Marzipanbärli für eine Geburtstagstorte; auch mich sehe ich beim Abziehen der Rahmen zur Herstellung der Schoggistängeli. Alle gezeichneten Charakteren tragen eine schwarze Mütze und eine Schürze, sie haben einen zufriedenen Gesichtsausdruck bei der Ausführung ihrer Tätigkeiten.

Als könnte man mit Umblättern in eine neue Szene eintauchen, empfand ich meine Situation plötzlich als banaler und leichter. Die Vorstellung des Standbildes brachte mich ins Hier und Jetzt.

Wir nehmen mit unseren Sinnen ständig Reize auf, die wir interpretieren und mit Gefühlen darauf reagieren. Die Gefühle folgen auf unsere Interpretation.


Diese Methode wendete ich nach dem Kennenlernen des "Konzeptes" des Neurolinguistischen Programmierens (NLP) an und war beeindruckt, wie schnell wir unser Gehirn dazu bringen können, die eingehenden Signale anderweitig zu verarbeiten und die Gefühlslage zu beeinflussen.


Anthony Robbins hat drei Bücher über das NLP herausgegeben. Aus "Grenzenlose Energie - Das Power Prinzip" habe ich die ersten Kapitel gelesen und daraus folgende Punkte herausgepickt:


Neurolinguistisches Programmieren untersucht, wie (non-/verbale) Kommunikation unser Nervensystem (NS) beeinflusst. Jede Fähigkeit beruht auf der Fähigkeit, unser NS zu steuern. Das NLP untersucht, wie Menschen mit sich selbst kommunizieren, um optimale Zustände herzustellen und dadurch eine möglichst grosse Auswahl an Verhaltensmöglichkeiten zu ihrer Verfügung haben.


Wir alle erzeugen zwei Arten von Kommunikation: eine innere (Vorstellung, Gedanken, Gefühle) und eine äussere (Worte, Tonfall, Gesichtsausdruck, Gesten, physische Handlungen). Jede Kommunikation, in die wir verwickelt sind, ist eine Handlung, eine Ursache und hat eine Wirkung auf uns selbst und andere. Wir sind verantwortlich für die innere Kommunikation, können diese unmittelbar ändern und so die Gefühlsentstehung und unseren Zustand beeinflussen. Es gibt Faktoren, die die innere Kommunikation mit beeinflussen und man kann lernen, diese bewusst zu steuern, unsere Glaubensmuster zu überschreiben bzw. neu zu definieren. Entscheidend ist, wie wir Ereignisse interpretieren. Kein Ergebnis hat irgendeine Macht über mich, ausser der, die ich ihm in meinen Gedanken gebe.

Durch Prozesse von Generalisierung, Verzerrung, Filterung und Tilgung verarbeitet das Gehirn elektrische Signale von Sinnesorganen und bildet darauf eine internale Repräsentation. Daher entspricht die innere Wahrnehmung von einem äusseren Ereignis nicht genau dem, was tatsächlich geschehen ist, sondern stellt viel mehr eine ganz persönliche Repräsentation dar. Unser Bewusstsein kann nicht alle Signale verarbeiten, die eintreffen. Diese Prozesse erklären die grosse Variationsbreite menschlicher Wahrnehmung. Ein wichtiger Grundsatz des NLP lautet "Die Landkarte ist nicht das Gebiet. Sie weist nur eine ähnliche Struktur mit dem Gebiet auf, woraus sich auch ihre Nützlichkeit ergibt." Alfred Korzybski

Was wir genau genommen tun, wenn wir mit Submodalitäten arbeiten, ist, das System von Reizen zu verändern. Da das Gehirn auf jene Signale (Submodalitäten) reagiert, die wir ihm zuleiten, können wir das Verhalten beeinflussen.

Wenn ich erkenne, was bei mir einen zufriedenen, stärkenden Zustand auslöst, kann ich dieses Bild auf einen dekonstruktiven Zustand/frustrierenden Moment übertragen und somit neu hinterlegen. Wenn man mal herausgefunden hat, wodurch man genau motiviert wird, etwas zu tun, kann man dies auf eine andere evt. herausfordernde Situation anwenden und daraus wirksamer handeln.


Da Körper und Geist in Wechselwirkung zueinander stehen, haben wir zudem die Möglichkeit, über unsere Physiologie (Atmung, Körperhaltung, Tonus, Gesichtsausdruck, Gestik, Bewegungsart,...) unseren gegenwärtigen Gefühlszustand/mentales Setting zu beeinflussen, als auch umgekehrt, über unsere Gedanken/Glaubenssysteme unsere Physis.


"Das Verhalten ist das Ergebnis meines Zustandes und der Zustand das Ergebnis meiner internalen Repräsentationen und meiner Physiologie."


*Dissoziations-/Assoziationsmuster: Dissoziation hat ihre Vorteile; wenn Sie bei einer Sache nicht so stark emotional betätigt sind, haben Sie mehr Ressourcen zur Verfügung, um damit umzugehen. Wenn Sie jedoch ständig dissoziiert sind, geht Ihnen dabei etwas verloren, das ich als den Saft des Lebens bezeichne. Wenn anderseits der grösste Teil Ihrer internalen Repräsentationen voll assoziiert ist, kann das leicht zu emotionaler Überforderung führen. Jedes noch so kleine Problem wird intensiv erlebt. Ein Mensch, der sich mit allem im Leben voll assoziiert ist ausserordentlich leicht verletzbar und wird vieles zu persönlich nehmen. Der Schlüssel ist, wie in allen Dingen, ein Gleichgewicht dieser beider Wahrnehmungsfilter.

 
 
 

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